Kurzbericht über den Termin bei Frau Bentele am Montag, 03.11.2014 Herr Winkelsen, Herr Mau und Herr Dr. Buß haben am 03.11.2014 um 14 Uhr einen Termin bei der Beauftragten der Bundesregierung für die Belange behinderter Menschen in ihrem Büro in Berlin wahrgenommen. Anwesend waren außer Frau Bentele auch ihre Assistentin und ihre Persönliche Referentin, Frau Marlog. Herr Winkelsen erinnerte daran, dass er bereits im Frühjahr als Vorsitzender des BKEW am Empfang der Beauftragten in Berlin teilgenommen hatte. Frau Bentele ließ sich den Verband BKEW und seine regionalen Untergliederungen mit Mitgliedern aus Angehörigen- und Betreuerbeiräten erläutern. Wir wiesen darauf hin, dass die wesentliche Schlagkraft des BKEW auf seiner Unabhängigkeit von Einrichtungsträgern beruht. Nach unseren Erfahrungen können die Verbände von Leistungserbringern einer aktiven Interessenvertretung der Angehörigen und der Menschen mit geistiger Behinderung, deren „Selbstvertretung“ sie sind, wenig abgewinnen. Wir haben das Gespräch am 16.10.2014 mit Herrn Schmachtenberg in Bonn über das Bundes- Teilhabegesetz (BTHG) erwähnt, der unsere Einwände und Bewertungen sehr positiv aufgenommen hat und die Gründung einer BAG uAV i.G.① empfohlen hat. Die Verbände treffen sich am 28.01.2015 in Kassel, um diese BAG auf den Weg zu bringen. Herr Schmachtenberg hat uns auch die Förderung einer Auftaktveranstaltung dieser neuen BAG in Berlin in Aussicht gestellt. Frau Bentele hat uns zugesagt, das Thema im Gespräch mit Herrn Schmachtenberg am 05.11.2014 anzusprechen. Frau Bentele bedauerte, dass bislang so wenige Menschen mit Behinderung den Übergang von einer WfbM zum 1. Arbeitsmarkt geschafft haben. Sie glaubt, dass insbesondere psychisch Kranke und Lernbehinderte durch
mehr Assistenz besser vermittelt werden könnten. Auf unseren Hinweis, dass Menschen mit Behinderung nicht einmal eine freie Wahl des Arbeitsplatzes hätten, weil die Kostenträger derzeit grundsätzlich nur den Weg in die nächstliegende WfbM tragen, reagierte sie mit Unverständnis: Das ist nicht zu akzeptieren! Zum Thema Inklusion sagte Frau Bentele, sie möchte „Inklusion für die Menschen mit Behinderung im angemessenen Rahmen erreichen“. Das heißt, sie sieht keinen Zwang, Inklusion für jeden und alle zu erreichen. Unakzeptabel findet sie auch, dass junge Menschen in stationären Einrichtungen mit Senioren zusammen leben müssen. Wir wiesen sie darauf hin, dass es für Kinder und Jugendliche nicht viel Auswahl an stationären Trägern gibt und dass außerdem die unterschiedlichen Regelungen für Kinder und Jugendliche in SGB VIII und Erwachsene in SGB IX vielfach an der Altersschwelle Umzüge in Erwachsenengruppen verursachen – obwohl sie nicht zur Arbeit sondern noch in die Schule gehen. Als Lösungswege erwähnt Frau Bentele sowohl Mehr- generationenhäuser oder Dorfgemeinschaften als auch die „angestrebte große Lösung“ der Behindertenhilfe. Abschließend signalisierte Frau Bentele, dass ihre Mitwirkung an der o.g. Auftaktveranstaltung der BAG uAV möglich wäre. Herr Mau übergab ein Inklusions-Puzzle des Eltern- und Betreuerbeirats der Mürwiker Werkstätten Flensburg. Die grafische Aufbereitung ( auch in Brailleschrift ) fragt und beantwortet in vier Teildarstellungen, wie die Gesellschaft seit 1800 bis heute mit Menschen mit Behinderung umgegangen ist. Frau Bentele hat sich sichtlich sehr darüber gefreut. 05.11.2014 mb Bundesarbeitsgemeinschaft unabhängiger Angehörigenvertretung in Gründung.